Der erste Lauf des Nürburgring Driftcup war der erste Wettbewerb für das Driftteam Switzerland in der Saison 2018. Jan Blaser und Reto Aemmer nahmen die Herausforderung an und sind an den Nürburgring gereist. Anfangs waren beide mit ihren BMW JZ Rennwagen in der Pro Klasse angemeldet. Beim Test in Anneau du Rhin hat sich bei Reto leider gezeigt, dass die verbaute Hinterachse seines 2JZ befeuerten e36 dem Drehmoment des sehr starken Turbomotors nicht standhalten konnte. Deswegen entschied er sich den e30 V8 mit an den Nürburgring zu bringen und damit in der Club Klasse zu starten, da dort mit etwas weniger Leistung gefahren wird.
Nach einem gemütlichen Grillabend im etwas geheizten Zelt, ging es am Samstag morgen früh mit Jan im Traing los. Leider war auch bei seinem 1JZ befeuerten Rennwagen die Kraft für die Hinterachse zu hoch und das in Anneau du Rhin noch heil gebliebene Differential gab schon in der 4. Trainingsrunde dem Drehmoment nach. Nach der Begutachtung des Schadens und der mitgebrachten Ersatzteile war klar, es muss ein anderes Differential organisiert werden. Dank einem Tipp von Florian Seibold (limitedslip.de) konnte in Aachen ein Ersatzdifferential gekauft werden, unterdessen wurde das defekte Differential noch vollständig ausgebaut. Zurück im Fahrerlager wurde dieses von den Freunden vom Team Drifters WZVL 100% geschweisst und anschliessend mit tatkräftiger Hilfe des Teams wieder verbaut. Um Mitternacht wurde dann die letzte Flasche Bier geöffnet und der Turbo BMW wieder auf die eigenen Reifen gestellt.
Reto konnte das schöne Wetter am Samstag mit seinem E30 V8 bei nahen Battles mit Steve Pasquier geniessen und einige Reifensätze in Qualm verwandeln.
Leider zogen am Nachmittag auch bei ihm dunkle Wolken über der Zuverlässigkeit auf. Neben Motoraussetztern aus noch unbekannten Gründen (Sensoren, Einspritzdüsen… ???) trat auch plötzlich ein schlimmes Poltern unter dem Auto auf und Reto fuhr zur Behebung der Probleme raus. Der Verdacht, das Kardanwellen Mittellager hätte sich verabschiedet war leider genau richtig. Da leider kein Ersatzteil aufgetrieben werden konnte, wurde versucht das defekte Mittellager nochmal zu reparieren, aber leider war die Reparatur schlussendlich nicht möglich und Reto musste aufgeben.
Am Sonntag war Jan zum letzten freien Training vor der Quali wieder auf der Strecke. Leider war das Wetter alles andere als gut (nass und kalt) und es war sogar ein wenig Schneeregen mit dabei. Die Servolenkung machte etwas Probleme, welche aber durch regelmässiges prüfen schliesslich unter Kontrolle gebracht waren. Nachmittags ging es auf jetzt trockener Strecke ins Qualifiying. Der erste Run war ein Nuller, da der Turbo BMW nicht Einleiten wollte, wie Jan das wollte. Im zweiten Run konnte Jan den Drift einigermassen durchziehen und holte sich 41 Punkte. Der dritte Run war wieder ein Nuller. Da es weniger als 32 Teilnehmer gab, war Jan als 18. Qualifiziert und somit im Battle Finale am Montag gesetzt. Nach der Quali konnte weiter trainiert werden und auch Taxi Gäste im Auto mitgenommen werden. Dabei konnte Jan den Turbo BMW auf dem trockenen Nürburgring endlich kennen lernen, einige gute Runs hinlegen womit sich das Vertrauen langsam aber sicher aufbaute.
Nach dem WarmUp am Sonntag Morgen ging es am Nachmittag bei sonnigem Wetter mit den Top 32 Battles der Pro Klasse los. Erster Gegner war Bart vom SW Driftteam. Jan und Bart waren beim Lead und Chase Run beim Eingang Klein-Monaco zu weit aussen und somit Off-Track. Im anschliessenden One More Run blieb Jan auf der Strecke und kam somit eine Runde weiter. Im Top 16 Battle gegen Dennis Voll war dieser deutlich schneller und konnte bei seinem Lead Run entsprechend einen Abstand herausfahren. Im Lead Run von Jan war Dennis richtig nah dran, war beim Einang Klein-Monaco dann aber Off Track und hat so das Battle verloren. Im Top 8 Battle ging es gegen Niels Visser im gelben E36 M3. Beide legten solide Lead Runs hin aber beide hatten in den Chase Runs beim Einleiten zu viel Abstand. Es gab also ein One More Run. Niels entschied sich als besser qualifizierten für die Lead Position und Jan folgte als Chaser. Diesmal wurde knapp für Niels entschieden und Jan ist somit beim Easter Cup schlussendlich erfolgreich auf dem 8. Platz gelandet und zufrieden mit diesem Ergebnis.
Die technischen Schwierigkeiten werden nun ausgebessert und bei der Runde 2, Big Entry sind wir stärker wieder am Start.
Build it, drift it, break it, repeat…. 😉